Woran erkennt man
besonders begabte
Kinder und Jugendliche?
Besondere Begabungen können u.a. mit Hilfe von
Testverfahren erkannt werden. Auch besonders
begabte Kinder und Jugendliche sind in ihrem
Verhalten und Vorlieben unterschiedlich. Es gibt einige
typische Merkmale, die auf eine besondere Begabung
oder Hochbegabung schließen lassen:
•
Allgemeine Entwicklung
•
Arbeits- & Lernverhalten
•
Sozialer Bereich
Allgemeine Entwicklung
Entwicklungsphasen
…können übersprungen werden oder stark verkürzt
sein, z.B. statt krabbeln, sofort laufen.
Sprachaufbau
Sehr frühes und differenziertes Sprechen; andere
sprechen erst spät, dafür aber dann schnell in ganzen
Sätzen; Aufbau eines umfangreichen Wortschatzes.
Unterschiedliche Entwicklungsbereiche
Kinder neigen dazu, besonders ihre starken Bereiche
weiter auszubauen oft Diskussionen darüber, ob etwas
was dem Kind nicht liegt gemacht werden soll; das Kind
nutzt lieber seine herausragende Fähigkeit zu sprechen,
als eine Arbeit mit der Hand auszuführen (manchmal
aufgrund von Defiziten in der Feinmotorik oder auch
Grobmotorik).
Neugierde
In jungen Jahren sehr ausgeprägt: Wörter werden
hinterfragt, Detailwissen aufgebaut.
Interessen
Intensives Ausleben von Interessensgebieten (häufig
dem Alter voraus), dann wieder Sprung zu anderen
Gebieten.
Auffassungsgabe
Auffällig schnell; häufig verbunden mit weitreichender
Kombination und Verknüpfung aus anderen Gebieten.
Arbeits- & Lernverhalten
Gedächtnisleistung und
Beobachtungsgabe
Außerordentlich gut; hohe Detailwahrnehmung;
ausgeprägter Sinn fürs Sortieren und Ordnen,
z.B. Erkennen von Marken mit drei Jahren.
Zahlen
Die Fähigkeit früh eine richtige Einschätzung von
Mengen und Größen zu erfassen; frühe Rechenleistung,
die sich aus Alltagssituationen heraus ergibt.
Buchstaben
Häufig früh ausgeprägtes Interesse an Buchstaben.
Sobald die Kinder die Buchstaben beherrschen,
kann das Interesse auch wieder abebben. Einige
hochbegabte Kinder können bereits vor Schuleintritt
lesen; dafür braucht, dass Kind eine bestimmte
Entwicklungsdisposition: Fähigkeit zum Lesen kann
nicht antrainiert werden.
Konzentration
Hohe Konzentration bei intellektueller Herausforderung.
Konzentrationseinbruch bei Wiederholungs- und
Routineaufgaben.
Anstrengungsbereitschaft
Häufig nicht gut bei hochbegabten Kindern
ausgebildet. „Sich um etwas bemühen müssen“ im
kognitiven Bereich in den ersten Lebensjahren ist
eher selten, daher kann es zu fehlender Leistungs-
bereitschaft kommen.
Wiederholungsaufgaben
Desinteresse und Langeweile bei Routine- und
Wiederholungsaufgaben wie z. B. Üben von
Musikstücken oder Training des 1 x 1.
Perfektionismus
Versuch, Aufgaben so perfekt wie möglich zu lösen;
Kritikäußerungen an dem Ergebnis eigener
Anstrengungen
Sozialer Bereich
Individualität
Häufig nicht gruppenkonform, andererseits Bedürfnis,
Mitglied einer Gruppe zu sein; teilweise sehr früh
unabhängig und autonom. Die häufig vorliegende
überschießende Energie kann die Kinder bei den
Mitschülern und Lehrern schnell unbeliebt machen.
Soziale Kompetenz und Sensibilität
Häufig für das Alter weit voraus, was zu Unverständnis
in der Gruppe führt und manchmal auch zu Fehl-
interpretationen von Lehrern und Erziehern.
Hochbegabte Kinder neigen zu Überempfindlichkeit
und sind daher schnell aus einer Gruppe
ausgeschlossen. Hochbegabte setzen sich häufig für
Außenseiter, Benachteiligte oder Behinderte ein.
Autoritäten
…werden hinterfragt, Anweisungen kritisch
durchleuchtet Schwierigkeiten bei der Akzeptanz von
unreflektierten Weisungen durch Autoritäten (kritisches
Hinterfragen!). Kinder werden daher schnell als
respektlos eingestuft. Kinder möchten selbständig mit
möglichst wenigen Anweisungen arbeiten.
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